Page 102 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Ralf Klement
Kurz nach der Wende nahmen die Künstler Ralf Klement
und Bodo Korsig aus Thüringen mit mir Kontakt auf. Sie
hatten eine Zusage für eine Ausstellung im Kunstmuseum
Heidenheim. Sie fragten, ob sie im Anschluss auch in
meiner Galerie ausstellen könnten. Ich fand ihre Arbeiten
sehr gut und sagte zu. Zusätzliche Motivation für meine
spontane Zusage war, dass ich vorher noch mit keinen
Künstlern aus der ehemaligen DDR Kontakt hatte. Die
Ausstellung wurde dann im Mai 1992 in Mochental
Realität. Begleitend baute Ralf Klement in der näheren
Umgebung – zum Beispiel auf dem Galgenberg – eine
große Holz-Installation auf, die aber bereits nach einem
Tag zerstört wurde. Auch ein weiterer Versuch außerhalb
des Schlossbereichs fiel dem Vandalismus zum Opfer,
so dass wir uns dann ausschließlich aufs Schlossgelände
konzentrieren. Im Lauf der Jahre veränderte sich die
Arbeitsweise Klements und bewegte sich von der Land-Art 1950 in Erfurt geboren
zu kompakten Holz-Skulpturen. Bei seinen regelmäßigen
Arbeitsaufenthalten in Mochental entstanden hier vor Ort 1970 Ralf Klements künstlerische Tätigkeit beginnt,
sehr viele Skulpturen. Zu seinen bevorzugten Themen nachdem er bereits in verschiedenen Berufen
gehören Karotten, Blumen, Pflanzen, Früchte und letztes gearbeitet hat
Jahr zum ersten Mal ein Sonnenschirm, der auf der 1972 entstehen erste Skulpturen
Schlossterrasse zu bewundern ist. seit 1977 ist er freiberuflich tätig; ein Berufsverbot
stürzt ihn Anfang der 80er Jahre in eine tiefe Krise,
nach dessen Aufhebung folgen zunächst Aktfotografien
1988 mit der Aufnahme in den Verband bildender
Künstler der DDR wird ihm eine Reiseerlaubnis in den
Westen erteilt; nach der Wende ist er Mitbegründer
des Kunstvereins Schloß Röderhof bei Halberstadt
lebt und arbeitet in Hüpstedt im Eichsfeld
Schirm
2009 · Pappel bemalt · Höhe 250 cm
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