Thomas Ummenhofer

Biografie

1964
geboren in Überlingen/Bodensee

1983
Abitur - Kunst Leistungskurs / Parler-Gymnasium, Schwäbisch-Gmünd

1984-90
Studium in Karlsruhe

2003-09
Universitätsprofessor in Braunschweig

seit 2009
Universitätsprofessor am KIT

Lebt im Künstlerdorf Grötzingen

Thomas Ummenhofer ist nicht nur Hochschullehrer und Künstler – er ist ein Visionär, der mit jedem Werk die Grenzen von Kunst und Wissenschaft neu auslotet. Als Vertreter der modernen Bildhauerei, manifestiert er das unaufhaltsame Zusammenspiel von Technik, Material und Vision in seiner Kunst. In seinen außergewöhnlichen Skulpturen und Reliefs, die aus feinsten, manchmal zerbrechlich wirkenden Metallmembranen bestehen, bringt er die Materie zum Leben. Jedes seiner Werke scheint den üblichen physikalischen Grenzen zu trotzen, indem es mit Leichtigkeit und Anmut Formen annimmt, die gleichzeitig fragil und kraftvoll sind.

Bereits als junger Mensch fand Ummenhofer seine Leidenschaft für die Bildhauerei – und seine Reise in die Welt der Formen begann mit einer unstillbaren Neugier auf die verborgenen Möglichkeiten von Material und Struktur. Diese Faszination führte ihn zu einem Studium des konstruktiven Ingenieurbaus an der Universität Karlsruhe, wo er das technische Fundament legte, das später zu einem einzigartigen kreativen Ausdruck führen sollte. Doch Ummenhofer ist nicht nur Ingenieur, er wurde ein Katalysator für die Verschmelzung von Wissenschaft und Kunst. Inspiriert von den bahnbrechenden Arbeiten des visionären Künstlers Erich Hauser, den er persönlich kennenlernen durfte und mit dem er in intensivem Austausch stand, entdeckte er, dass der Einsatz von Fluiddruck als Werkzeug für die Umformung von dünnwandigen Metallen eine neue Dimension der Skulptur eröffnen könnte – eine Dimension, in der das Material lebendig wird und die Grenzen seiner physischen Möglichkeiten ausgereizt werden.

In Ummenhofers Kunst verschmelzen Technologie und Ästhetik zu einer neuen Formensprache, die den Betrachter in Staunen versetzt. Mit tiefem technischen Wissen und unbändiger künstlerischer Freiheit verwandelt er Aluminium, Edelstahl und andere Metalle in fast organische Skulpturen und Reliefe. Jedes Werk von ihm ist das Ergebnis einer spannungsgeladenen Symbiose zwischen dem menschlichen Willen und den geheimen Widerständen des Materials. Er zwingt das Metall nicht – er lässt es fließen, dehnen und atmen, bis es seine wahre Form gefunden hat. Das Resultat: Werke, die die Grenzen des Möglichen ausloten und dabei immer wieder das Staunen über die Faszination des Materials selbst hervorrufen.

Thomas Ummenhofers Arbeiten sind keine bloßen Skulpturen. Sie sind physische Manifestationen einer Idee, die über das Hier und Jetzt hinausgeht. Sie sind Zeugen einer kreativen Reise, die niemals stillsteht, sondern ständig in Bewegung bleibt, genau wie die flüssigen Kräfte, die er in seinen Prozessen nutzt. Es ist eine Kunst, die den Betrachter in eine Welt voller überraschender Details entführt, in der jede Form eine neue Geschichte erzählt und jede Kurve eine neue Entdeckung bereithält.

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Thomas Ummenhofer, der hauptberuflich als Hochschullehrer tätig ist, eine in der Fachwelt international bekannte Persönlichkeit, die ihre
Leidenschaft für den interdisziplinären Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft an die nächste Generation weitergibt. Als Professor an der Universität Karlsruhe vermittelt er nicht nur technisches Wissen, sondern ermutigt seine Studierenden, die kreative Macht der Wissenschaft zu erkennen und zu entfalten. Durch seine einzigartige Perspektive fordert er seine Schüler heraus, zu träumen und die Grenzen des Vorstellbaren zu überschreiten.

Ummenhofers Werke, die er zusammen mit seinem früheren Schüler und jetzigen kongenialen Partner Michael Rzepecki umsetzt, haben bereits viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und sind in privaten Sammlungen vertreten. Zum ersten Mal werden seine Arbeiten in der renommierten Galerie Schrade ausgestellt – ein Moment, der den Beginn einer mit Sicherheit glänzenden Karriere markiert. Und doch bleibt Ummenhofer in seiner Herangehensweise bescheiden und stets auf der Suche nach neuen Wegen, die Welt durch seine Kunst zu begreifen und zu gestalten.

Thomas Ummenhofer ist nicht nur ein Künstler – er ist im wahrsten Sinne ein Brückenbauer zwischen Welten. Durch seine Arbeiten eröffnet er uns neue Perspektiven, er zeigt uns, dass Kunst und Wissenschaft keine Gegensätze sind, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Mit jeder Skulptur lässt er uns spüren, dass es keine Grenzen gibt – nur Möglichkeiten, die darauf warten, entdeckt zu werden.

E. Leonhard