Page 122 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Sepp Mahler









                        Der 1901 geborene Moor-Maler Sepp Mahler war für
                        mich in der Anfangszeit von Kißlegg eine sehr wichtige
                            Persönlichkeit. Ich hatte ihn schon 1973 in meiner
                         Reutlinger Galerie erstmals ausgestellt. Die Ausstellung
                            eröffnete damals HAP Grieshaber. Ihr folgte 1974
                        eine Ausstellung in Kißlegg, die von Thaddäus Troll vor
                       großem Publikum humorvoll eröffnet wurde. Sepp Mahler
                         ist leider im Alter von 74 Jahren nach einem Unfall bei
                                                                           Sepp Mahler mit Thaddäus Troll 1974 bei der Eröffnung in Kißlegg
                        einer Bergwanderung gestorben. Zu seinem Gedenken
                         machte ich bereits im Dezember 1975 im Rahmen der
                       Winterakademie eine Gedächtnisausstellung. Ihr folgten
                       1978 und 1981 weitere Ausstellungen in Kißlegg, 1987   1901 in Bad Wurzach geboren
                               in Lindau und 1992 und 1998 in Mochental.
                          Sepp Mahler war mir immer ein guter und ehrlicher,   1915 Wanderung nach München und Ausbildung
                                      hochgeschätzter, väterlicher Freund.  als Dekorationsmaler
                                                                         1922/1923 Studium an der Akademie der Bildenden
                                                                         Künste in Stuttgart
                                                                         1923–1929 achtjährige „Vagabundenzeit“;
                                                                         er durchwandert ganz Deutschland und halb Europa
                                                                         sowie Teile des Orients und schlägt sich als Maler
                                                                         und Gelegenheitsarbeiter durch; anschließend Rückkehr
                                                                         nach Wurzach
                                                                         1924 erste Ausstellung mit der Künstlergruppe
                                                                         „Der Sturm“ in Berlin
                                                                         1933 Schutzhaft in Leutkirch; Beschlagnahme von
                                                                         Bildern und Zeichnungen
                                                                         1935 Ausstellungsverbot
                                                                         1941/1942 Wehrdienst; Entlassung wegen
                                                                         Dienstuntauglichkeit

                                                                         1975 in Bad Wurzach verstorben
















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