Page 148 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Heimrad Prem
Heimrad Prem war der erste Künstler der Gruppe „Spur“,
den ich bereits 1975 in meiner Kißlegger Galerie
ausstellte. Die progressive Münchner Künstlergruppe war
damals schon sehr berühmt. Prem hatte sie als
waghalsiger junger Mann noch auf der Münchner
Akademie mitgegründet. Die Vorbereitung der
Ausstellung war aufregend. Mehrmals fuhr ich zum
Aussuchen der Bilder in sein Atelier auf einem
historischen Bauernhof in der Nähe von München,
wo er mit Frau und acht Kindern lebte. Zur Eröffnung
sprach Paul Heinrich Ebell. Heimrad Prem kam erst nach
der Rede, aber mit einem ganzen Tross von Fans aus
München, darunter auch der „Spur“-Mitbegründer Helmut
Sturm und der Jung-Künstler Heiko Herrmann. Prem selbst
sagte: „Malerei ist ein Abenteuer. Es führt in eine 1938 in Roding geboren
unbekannte Welt. Beim Beginn weiß man nicht, was am
Ende entsteht. Es ist wie beim Einschlafen: Du kannst den 1952–1957 Studium der Malerei an der Akademie
Traum nicht vorausplanen“. Noch im selben Jahr wirkte der bildenden Künste in München bei Toni Stadler und
er bei der Winterakademie, bei deren Gründung er anschließend Studium der Bildhauerei an der Hochschule
bereits im Vorfeld eine initiale Rolle spielte, als Dozent für für bildende Künste in Berlin bei Ernst Schumacher
Ölmalerei mit. Er starb überraschend 1978. 1958 gemeinsam mit HP Zimmer, Lothar Fischer und
Zwei großartige Ölbilder erinnern mich immer wieder an Helmut Sturm gründete er die Gruppe SPUR, eine Arbeits-
Heimrad Prem. und Lebensgemeinschaft, die sich gegen die Starrheit
der Nachkriegszeit richtete
1964 documenta III in Kassel in der Abteilung Malerei;
mehrere Werke von Prem aus der Schenkung Otto van
de Loo werden in der Kunsthalle Emden ausgestellt
1978 in München verstorben
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