Page 156 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Jürgen Reipka



                                                                                           Jürgen Reipka im Sommeratelier in Mochental




                      Jürgen Reipka gehörte schon vor der Mochentaler Zeit zu
                       den Künstlern der Galerie. Er war bereits 1973 Professor
                          an der Akademie der Bildenden Künste in München
                         und von 1976 bis 1979 deren Präsident. Konsequent
                          trat er wegen einer international beachteten Skandal-
                       Fehlberufung des Bayerischen Kultusministers zurück. Mit
                         einer ersten Ausstellung 1984 in der Lindauer Galerie
                           machte ich auf das Schaffen von Jürgen Reipka auf-
                        merksam. Nach meinem Umzug folgte 1988 der erste
                         große Auftritt in Mochental. Der Franz-Joseph-Spiegler-
                           Preisträger schuf während des siebenwöchigen Auf-
                       enthalts im Sommeratelier einen großartigen Mochental-
                        Zyklus, meist großformatige Arbeiten auf Papier und ein
                       großformatiges Altarbild auf Leinwand. Es folgten weitere
                        Ausstellungen 1994 in Lindau und 1997 in Mochental.
                        Jürgen Reipka war immer ein gern gesehener Gast bei
                        sehr vielen Anlässen in Mochental. Einmal hatte er sich
                         zum Beispiel auf die Eröffnung der Ausstellung mit den
                      Ergebnissen von Walter Stöhrers Sommeratelier-Aufenthalt
                       besonders vorbereitet. Er erzählte mir später, dass er von
                         Walter Stöhrers Ruf als sehr trinkfestem Künstler gehört
                         hätte. Um auch in diesem Metier mithalten zu können,   1936 geboren in Hannover
                         habe er kurz vor der Ankunft in Mochental drei Dosen
                       Ölsardinen verspeist, um für das vermeintliche Trink-Duell   1960–1963 Kunstschule Bremen
                       ein gutes Fundament zu haben. Dann aber habe er sich   1963–1968 Studium der Kunst an Akademie der
                          sehr wundern müssen, weil Stöhrer nur Orangensaft-  Bildenden Künste München bei Josef Oberberger
                           Schorle getrunken habe. Alle Vorbereitungen waren   seit 1973 Professur an der Akademie der Bildenden
                        umsonst. Durch diese Erzählung bewies er einmal mehr,   Künste in München
                      dass er auch über sich selbst lachen konnte. Nach seiner   1976–1979 Präsident an der Akademie der Bildenden
                          Pensionierung zog er sich mehr und mehr auf seinen   Künste in München
                                        Landsitz in Niederbayern zurück.  Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und der
                                                                         Neuen Gruppe München


                                                                         lebt und arbeitet in Niederbayern










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