Page 184 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Helmut Sturm
Helmut Sturm war 1958 einer der Mitbegründer der
Gruppe „Spur“. Bei der ersten Winterakademie in
Kißlegg im Dezember 1975 war er zwar nicht als
Dozent tätig, aber indirekt spielte er eine doch ganz
Helmut Sturm und Erich Mansen
wichtige Rolle. Er sorgte nämlich dafür, dass in der
Klasse für Ölmalerei, die sein Freund Heimrad Prem
leitete, immer genügend Ölfarbe vorrätig war. Da die
Teilnehmer mit der Ölfarbe nicht gerade sparsam um- 1932 in Furth im Wald geboren
gingen, kam mehrmals per Express eimerweise Nach-
schub auf dem Kißlegger Bahnhof an. Angeregt durch 1952 Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden
die Aktivität Heimrad Prems bei der Winterakademie Künste in München, ein Jahr später wechselt er in die
entstand in München das Kollektiv Herzogstraße, wo Malereiklasse von Prof. Erich Glette
auch Helmut Sturm unterrichtete und Heiko Herrmann als 1957 Gründung der Gruppe „SPUR“ durch die Maler
Nachwuchskünstler Gast war. Nach einer Gastprofessur Helmut Sturm, Heimrad Prem und HP Zimmer sowie den
an der Berliner Hochschule der Künste kam Sturm 1985 Bildhauer Lothar Fischer
zeitgleich mit der Eröffnung der Mochentaler Galerie als 1958 erscheint das erste SPUR-Manifest und die SPUR-
Professor für Malerei nach München zurück. Nach dem Grafikmappe mit 12 Radierungen der Künstler und Texten
Studienbeginn meines Sohnes Daniel 1987 bei Prof. von Asger Jorn, Hans Platschek und Conrad Westphal
Reipka wurde mein Kontakt zur Akademie in München 1959–1962 ist die Gruppe „SPUR“ Mitglied der
intensiver, so auch zu Helmut Sturm. 1991 machte ich „Situationistischen Internationale“
nach einigen Ausstellungsbeteiligungen eine große 1962 gibt die Gruppe das SPUR-Buch heraus, in dem
Helmut-Sturm-Einzelausstellung, der 2003 eine weitere in die SPUR-Zeitschriften Nr. 1 bis 7 abgedruckt sind
Mochental folgte. Auch nach seinem Tod 2008 gab es 1962 beginnt vor dem Amtsgericht in München ein
weitere Sturm-Ausstellungsbeteiligungen wie zum Beispiel Prozess, in dem Helmut Sturm, Heimrad Prem und Dieter
2010 bei der großen Ausstellung „5 mal München“. Kunzelmann der Verbreitung unzüchtiger Schriften und
Auch auf der art Karlsruhe und der Art Fair Köln zeigte der Religionsbeschimpfung angeklagt werden
ich Werke von Sturm. 1962 in der Galerie van de Loo erste Einzelausstellung
1970 Mitbegründer des Kinderforums in den Räumen
der Forumgalerie van de Loo in München
1980–1982 Gastprofessur an der Hochschule der
Künste in Berlin
1985 übernimmt er an der Akademie der Bildenden
Künste in München den Lehrstuhl von Günter Fruhtrunk
1986 Fritz-Winter-Preis
seit 1991 Mitglied der Bayerischen Akademie der
Schönen Künste in München
2008 in Pullach verstorben
Eröffnung der Helmut-Sturm-Ausstellung in Mochental
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