Übersicht:
[Hans Kuhn]
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- Blick in die Ausstellung, 2011, Mochental
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- Blick in die Ausstellung, 2010, Karlsruhe
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Hans Kuhn
Biografie
1905 Am 12. Oktober geboren in Baden-Baden
als Sohn des Feinkosthändlers und Hoflieferanten Rudolf Kuhn. Jugend und
Schulzeit in der Heimatstadt.
1924 Beginnt in München
Kunstgeschichte und Naturwissenschaften zu studieren. Dort Bekanntschaft
mit der Arbeit Ludwig Meidners. Der Entschluß Malerei zu studieren,
setzt sich durch.
1925 Wechsel nach Berlin. Schüler bei
Ludwig Meidner an der privaten Lewin-Funcke-Schule in Charlottenburg. In
den frühen Jahren entstehen hauptsächlich druckgraphische Arbeiten.
1926 Kunstakademie Berlin in der Klasse Maximilian Klewers, gemeinsam mit Werner Heldt.
1927 Verläßt Berlin für einen zweijährigen Paris-Aufenthalt. Dort Schüler von Roger Bissiere an der Academie Ranson.
1929
Im Herbst von Paris nach Florenz. Atelier im gleichen Hause mit Marino
Marini und Giovanni Colacicchi an der Piazza Donatello 5a. Nimmt dreimal
wöchentlich Fechtkurse und malt nach Modell. Mit den italienischen
Freunden gemeinsame Begeisterung für die Kunst der Etrusker und die
Ideen von "Valori Plastici". Reisen mit Colacicchi nach Anagni und Rom.
1930
Im April von Florenz aus Reise durch die Toskana mit Gert und Hellmut
Kohlbecker: Cortona, Perugia, Assisi, Siena, Volterra, Pisa, Lucca. Im
Juni in Arezzo, begeistert von Piero della Francesca. Anschließend in
Viareggio. In Forte dei Marmi Begegnung mit Carlo Carra. Im August
Segelfahrt entlang der toskanischen Küste nach Elba, u.a. mit dem
Schriftsteller und Herausgeber der Florentiner Literaturzeitschrift
"Solaria" Alberto Caarocci, dem Maler und Holzschneider Bruno Bramanti
und dem späteren Italienbuchverrfasser Eckart Peterich. September: Umzug
von Florenz nach Rom. Auf der Fahrt dorthin viertägiger Aufenthalt in
Orvieto. Ab 8. September im 'Albergo dell'Orso' in Rom. Annschließend
einige Wochen bei Giovanni Colacicchi in Anagni. Findet am 6. Oktober
ein Atelier in Trastevere, in der Via Porta di S. Pancrazio 7. Reist zu
Weihnachten für einen Moonat nach Baden - Baden. Zu Beginn der 30er
Jahre entstehen die ersten Bilder, die ganz dem Einfluß und Zauber
mediterraner Welt und Kultur verpflichtet sin.
1931 Ende Januar: Rückkehr nach Rom.
Begegnung mit De Chirico. Mai: Fahrt nach Assisi und Ancona. Von Rom aus
erste Schritte in die Welt Kampaniens: Im Juni zehntägiger Besuch in
Positano, von dort auch nach Capri. Anschließend in Pompeji, besteigt
mit Freunden den Vesuv und erlebt einen kleinen aber spektakulären
Ausbruch. Beginn der Freundschaft mit Werner Gilles, der sich ab März in
der Villa Massimo aufhält. Am 15. Juli erstmaliger Besuch auf Ischia
für vier Wochen, dort Begegnungen mit Werner Gilles und Curth Georg
Becker. Am 16. August via Neapel Übersiedlung nach Positano. Ende
September von dort aus zweiwöchiger Besuch in Anagni bei Colacicchi. 12.
Oktober Rückkehr nach Positano, mietet sich ein Haus (Casa Rossano) mit
drei Zimmern für den Winter. Ende November: Für drei Tage auf Capri. An
Weihnachten Besuch von Werner Gilles, der von der Villa Masssimo aus
Rom, gemeinsam mit dem Bildhauer Hermann BlumenthaI und einem weiteren
Freund, für einige Tage nach Positano kommt.
1932 Abfahrt
von Positano, kehrt Anfang März via Rom wegen finanzieller Probleme und
der Hochzeit seiner Schweste r nach Baden-Baden zurück. Erste
Einzelausstellung in der Kunsthalle Mannheim.
1933 Galerie-Ausstellungen in Stuttgart und Darmstadt. Reise nach Berlin.
1934
Sizilienreise: Am 25. November Abfahrt in Baden-Baden, gemeinsam mit
Liselotte Schulz und Eberhard Krummschmidt, via Florenz und FiesoIe nach
Rom und von Neapel mit dem Schiff nach Sizilien. Am 7. Dezember Ankunft
in Messina. Miete eines Hauses (Villa Stella) am Rande von Taormina mit
Blick auf den Ätna.
1935 Taormina: Malt und
aquarelliert, arbeitet außerdem mit dem späteren Theater-Regisseur in
New York Krummschmidt täglich an einem Drehbuch. Im April findet in
seiner Abwesennheit eine Ausstellung in der Galerie Gurlitt in Berlin
statt. Am 7. Juli schiffen sich die Freunnde auf dem holländischen 3.000
t - Frachter "Vulkanus" in Messina ein und fahren via Paalermo und
Cagliari nach Amsterdam, wo sie am 24. Juli eintreffen. Hält sich in
Amsterdam, Köln, Düsseldorf und Frankfurt zu Museumsbesuchen auf und
kehrt am 31. Juli zurück nach Baden-Baden. Mietet sich dort bald darauf
ein Atelier in der Villa Schriever in der Lichtentaler Allee.
1936 Februar bis April in Berlin. Wiederbegegnung mit Werner Gilles. Verhandelt über eine Ausstellung in der Galerie Buchholz
1937
Bezieht Anfang des Jahres ein Atelier in der Brandenburgischenstr. 37.
Durch den Architekten Karl Kohlbecker Auftrag zur Gestaltung eines
Raumes im neuen DaimlerWerk in Ludwigsfelde. Im Februar Wiederbegegnung
mit Werner Gilles, der aus Ischia zurückkehrte und mit Werner Heldt, der
seinen Rückzug nach Mallorca abbrach. Anfang Oktober: Richtet sich ein
Atelier in der Keithstr. 39 ein, wo er für die nächsten Jahre bleibt.
Eine bereits gehängte Ausstellung in der Galerie Buchholz wird vor der
Eröffnung beeschlagnahmt. Erhält Ausstellungsverbot.
1938
Gibt sein Atelier in Baden-Baden auf und bleibt weiter in Berlin. In
dieser Zeit eng verbunden mit dem Kreis der Klosterstraße. Regelmäßige
Begegnungen mit den Freunden Werner Gilles, Werner Heldt, Ludwig Kasper,
Hermann BlumenthaI, Curt Georg Becker, J an Bontjes van Beek und Hans
Mettel.
1939 Hält sich mit malerischen Raumdekorationen
und Buchillustrationen über Wasser. Auftrag für ein monumentales Bild in
einem Leichtmetallwerk in Wernigerode im Harz. Der Wunsch im Herbst
endlich wieder nach Italien zu fahren, wird durch den Ausbruch des
Krieges vereitelt. Im November erneute Rückkehr von Gilles aus Palinuro
nach Berlin. Verrbringt den Weihnachtsabend mit Werner Gilles und Jan
Bontjes van Beek. In diesen Jahren entstehen Arbeiten, die von der
entrückten Welt von Bühne und Orcheester erfüllt sind. Auf vielen
Bildern werden Räume und Plätze von Tauben bevölkert. Die Themen dieser
Jahre stehen wie eine Metapher für die Flucht ins Innere und die
Sehnsucht nach einem Leben in südlicher Unbeschwertheit.
1940
Musterung und Rückstellung. Ab August für sechs Wochen in Ahrenshoop an
der Ostsee, um vor der drohenden Einberufung ungestört arbeiten zu
können.
1941 Am 4. Februar Einberufung zu einem
Sanitätsbataillon. Am 26. Juli Begegnung mit Gilles, Heldt und MetteI,
denen allen die Einberufung droht. Ab 3. Oktober Ausbildung zum
Dollmetscher in französisch und italienisch. Am 2. November Versetzung
nach Frankreich, zum Oberkommando von Groß-Paris im Hotel Meurice.
1942 Kann sich für kurze Zeit ein Atelier in Paris mieten, ab Mitte des Jahres ein üMalzimmer" im Hotel Meurice.
1943 Ab April wieder eigene Arbeitsräume. Begegnungen mit Braque und Picasso in deren Ateliers.
1944 Weiterhin
in Paris. Ende Januar Zerstörung des Berliner Ateliers in der
Keithstraße bei einem Bombenangriff. Kann sich am Tag vor der Eroberung
von Paris, am 24. August, durch Zufall einem bewaffneten Konvoi
anschließen und sich absetzen. Die gesamte Einheit im Meurice gerät tags
darauf in Gefangenschaft. Gerät über Reims schließlich in Verdun
wieeder zu seiner Division und wird vorübergehend entlassen. Am 20.
September wieder in Berlin. Kommt dort erneut zu einer
Dolmetscher-Kompanie. Mietet sich, in der Hoffnung, nun in Berlin zu
bleiben, sofort einen bombengeschädigten Raum als neues Atelier. Am 20.
Dezember plötzliche Versetzung nach Italien. Via Udine,- Venedig und
Verona nach Creemona. Wird allein bei Bauern einquartiert, kann dort
auch malen.
1945 Am 2.3. Verlegung der Kompanie in die
Apenninausläufer oberhalb von Nervi bei Genua. Im April stellt der
Führer der Kompanie, ein zweiundzwanzigjähriger Offizier, es den
Älteeren frei zu gehen. Begibt sich, nach kurzem Aufenthalt bei
italienischen Partisanen, nach Genua und dort in amerikanische
Kriegsgefangenschaft. Baldige Entlassung aus der Geefangenschaft.
Rückkehr nach Baden-Baden, Atelier in der Lichtentalerstraße, aktives
Mittglied im Kulturrat, erste Einzelausstellung nach dem Krieg. Das
Thema der Bühne wird zu einem Schauplatz mediterran-arkadischer
Traumszenerien, die von einer konkreten Figürlichkeit zunehmend Abstand
nehmen. Zum Ende der 40er Jahre entwickelt sich eine abstrakte
Formensprache, die die Themen Kuhns aber weiterrhin, reduziert auf
Chiffren, in sich trägt.
1947 Auf Anregung Karl Hafers
Berufung an die Hochschule der bildenden Künste, Berlin, Klas- se für
Wandmalerei. Atelier im Grunewald, in der Trabenerstraße.
1949 Mitinitiator der Berliner Neuen Gruppe.
1950
Gründungsmitglied des wiedergegründeten Deutschen Künstlerbundes. Ab
Mitte der 50er Jahre zahlreiche Aufträge für großformatige Wandbilder,
Mosaike und Glaswände in öfffentlichen und industriellen Bauten.
Jährlich mehrmonatiger Aufenthalt auf Ischia im Kreiise von Werner
Gilles und Eduard Bargheer. Die Insel wird erneut Treffpunkt vieler
Maler, unter anderem begegnen sich dort: Ernst Schumacher, Max Kaus,
Hans Purrmann, Bernnhard Dörries und Werner Heldt.
1954 Heirat mit der Berliner Ballett-Tänzerin Ursula Fischer in Baden-Baden
1956 Entstehung der ersten geschliffenen Acrylharz-Lackbilder. Für wenige Jahre ist die Formenwelt von Hans Kuhn fast ganz abstrakt.
1962
Entstehung der ersten Spachtelbilder. Die hochglänzenden Lackbilder
werden durch Bilder mit einer rauhen, wand verputz artigen
Oberflächenstruktur abgelöst. In diesen Jahren wird das Oval zu einem
zentralen Bildrnotiv. Eine fortan wiederkehrende landschafts- und
architekturbezogene Formensprache entwickelt sich.
1965 Erste große Retrospektive in der Kunsthalle Baden-Baden.
1969
Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg. Ab Mitte der 60er Jahre
regelmäßiger Aufenthalt in Castiglione della Pescaia (Toskana). Zum Ende
der 60er Jahre prägt sich die für das Alterswerk charakteristische
Chiffren-Sprache zunehmend aus: Meer und Horiizont, Pinie und Tor,
Drachen und Blick werden zu zentralen Elementen der Bilder.
1974
An der Hochschule der Künste in Berlin emeritiert. Lebt und arbeitet im
Wechsel in Baden-Baden und Berlin. In den 70er Jahren
Arbeitsaufenthalte auf verschiedenen Mittelmeerinnseln, unter anderem
auf: Sardinien, Sizilien, Zypern, Rhodos und Ibiza.
1975 Ausstellung "Bilder der letzten Jahre" im Kunstverein Mannheim.
1980
Ausstellung "Bilder der Letzten 25 Jahre" in der Orangerie im Schloß
Charlottenburg, Neuer Berliner Kunstverein. In den 80er Jahren Reisen
nach Portugal, Sardinien und Monteecatini.
1981 Ausstellung "Bilder der letzten 25 Jahre" im Kunstverein Ludwigshafen.
1982 Verlust
des Berliner Ateliers im Grunewald durch Verkauf und Umbau des Hauses.
Es enstehen die letzten großformatigen Bilder (über zwei Meter).
Anschließend Atelierraum in der Wohnung Charlottenbrunnerstraße.
1991 Ausstellung "Aquarelle und Gouachen aus sechs Jahrzehnten" in der Galerie Pels-Leusden, Villa Grisebach, Berlin. Hans Kuhn stirbt am 12. Dezember 1991 in Baden-Baden
Einzelausstellungen (Auswahl)
1932 Kunsthalle Mannheim
1933 Kunstverein Darmstadt
1935 Galerie Gurlitt, Berlin
1937 Galerie Buchholz, Berlin
(Beschlagnahme der Ausstellung und
Ausstellungsverbot)
1945 Städtische Sammlung, Kulturrat,
Baden-Baden
1947 Galerie Rosen, Berlin
Galerie Henning, Halle an der Saale
1948 Graphisches Kabinett Hauswedell, Hamburg
1949 Hessisches Landesmuseum, Kassel
1951 Galerie Bremer, Berlin
1952 Kunstverein Mannheim
1953 Märkisches Museum, Witten/Ruhr
Badischer Kunstverein, Karlsruhe
1954 Kunstverein Frankfurt a.M.
1961 Galleria San Fedele, Mailand
1962 Märkisches Museum, Witten/Ruhr
Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden
1963 Galerie Springer, Berlin
Galerie Wirnitzer, Baden-Baden
1965 Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden
1967 Kunstverein Hannover
1969 Hans-Thoma-Museum, Bernau
1970 Städtisches Bodenseemuseum, Friedrichshafen
Kongreßhaus und Galerie Wirnitzer, Baden-Baden
1975 Kunstverein Mannheim
Galerie Pels-Leusden, Berlin
1980 Orangerie im Schloß Charlottenburg,
Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
Galerie Suzanne Fischer, Baden-Baden
1981 Schloßhofgalerie Schrade, Lindau.
Kunstverein Ludwigshafen
1985 Galerie Pels Leusden, Berlin
1987 Galerie Schrade, Schloß Mochental
1990 Galerie Suzanne Fischer, Baden-Baden
1991 Galerie Pels-Leusden, Villa Grisebach, Berlin
1993 Galerie Schrade, Schloß Mochental
1998 Gesellschaft der Freunde junger Kunst, Baden-Baden
1999 Frankfurter Westend Galerie, Frankfurt am Main
2005 Kunsthalle, Baden-Baden
2010 Galerie Schrade - Karlsruhe